Informatives

Tierhalterinformation zu Silvester

Silvester: Freud und Leid*


Welcher Tierbesitzer kennt das nicht was des einen Freud ist des anderen Leid. Katzenbesitzer kennen evtl. sogar persönlich die Angst um Ihren Liebling der Silvester raus gegangen ist und tagelang nicht Heim kam. Auch die Hundebesitzer unter uns kennen das Problem von eingeklemmten Ruten und winselnd unter dem Bett versteckten Lieblingen, die nach dem ersten PENG nicht mehr rauskommen wollen. Die Pferdebesitzer unter uns fahren an Silvester mehrfach zum Stall und zur Wiese, um sicher zu stellen, dass es ihren Lieblingen gut geht. Auch Vögel und Kaninchen finden die Lichtreflexe nicht interessant, sondern schieben Panik. Nicht jeder hat die Möglichkeit zu einem Urlaub in einer Region, wo es ein Feuerwerks- und Knaller-Verbot gibt. Also was tun?

Katzenbesitzer sollten Ihren Lieblingen an Silvester keinen Freigang gewähren, zu groß ist die Gefahr das sie auf dem Heimweg durch einen Knaller erschreckt werden und daher den Heimweg nicht mehr rechtzeitig finden und sich tagelang irgendwo verkriechen, bevor sie sich wieder nach Hause trauen. Sollten Sie ein verängstigtes Tier finden lassen Sie bitte bei einem Tierarzt kontrollieren, ob ein Chip vorhanden ist damit das Tier zu seinem Besitzer zurückfindet.

Hundebesitzern sei gesagt, bei milden Ängsten ist die bewährteste Methode, das Verhalten ihres Lieblings einfach zu ignorieren. Durch ein Bedauern an der falschen Stelle kann sich die Angst manifestieren und wird von Jahr zu Jahr schlimmer, bis Nahrungsergänzungsmittel oder sogar Medikamente eingesetzt werden müssen. Wenn Sie selbst ruhig und entspannt bleiben hilft das ihrem Tier am meisten. Sollten sie bei ihrem Tier eine beginnende Angst bemerken fangen sie gleich ab Neujahr an zu trainieren und desensibilisieren sie Ihre Fellnase für das nächste Jahr. Sollte Ihr Hund nur Ihre Nähe suchen dann erwidern sie dies und hören sie auf ihr Bauchgefühl. Ist „das Kind“ bei Ihnen schon in den Brunnen gefallen gibt es gute Präparate, die je nach Schweregrad durchaus die Ängste mildern oder sogar gänzlich eindämmen. Bei wenig stark betroffenen Angstzuständen reichen oft Nahrungsergänzungsmittel wie Sedarom, sowie Zerstäuber und Halsbänder mit Pheromonen, die dafür sorgen, dass sich Ihr Vierbeiner geborgen fühlen, aus. Diese Präparate sollten aber spätestens ab Weihnachten schon angewendet werden damit der Wirkspiegel hoch genug ist, um eine geeignete Wirkung zu erzielen.

Bei stark verängstigten Hunden ist die Anwendung von Sileo (Dexmedetomedin), ein Medikament, das die Geräuschangst minimiert und das Tier sediert zu empfehlen. Hier ist die Anwendung etwas speziell, denn es darf nicht abgeschluckt werden, sondern muss langsam über die Backenschleimhaut aufgenommen werden. Die richtige Beratung hierzu bekommen sie in der Tierarztpraxis.

Von Beruhigungsmitteln wie Acepromazin oder ähnlichen ist allerdings abzuraten. Nach neusten Erkenntnissen besteht die Gefahr, dass das Tier äußerlich zwar ruhig aussieht, die Geräuschempfindlichkeit aber zudem noch gesteigert sind und somit die innerliche Unruhe und Panik verstärkt wird, was wir aber nicht sehen.

Sollten Sie Medikamente benötigen wenden Sie sich bitte direkt an Ihren Tierarzt


Weitere Tipps, um Ihren Liebling zu unterstützen:

o   Schließen sie die Fenster und Jalousien, um die Geräusche zu minimieren und Lichtreflexe zu vermeiden

o   Spielen sie dezente Musik ab, um die Geräusche zu übertönen

o   Schalten Sie den Fernseher an

o   Benutzen sie Schals oder Tücher oder sogar spezielle Kopfhörer, um die Geräusche einzudämmern, bei Vögeln eignen sich auch Decken, um den Käfig zusätzlich zu schützen

o   Sogen Sie dafür, dass Ihre Katze nicht durch die Haustür schlüpfen kann, und gehen sie mit ihrem Hund vor der ersten Knallerei nochmal eine große Runde damit er zur Not bis zum nächsten Morgen durchhalten kann

o   Spezielle Shirts oder Wickelmethoden können auch ein Sicherheitsgefühl bieten sollten aber vorher ausprobiert werden

o   Sorgen Sie dafür das Ihr Liebling nicht allein ist und wenn möglich einen mutigeren Freund an seiner Seite hat.

o   Sperren Sie Ihren Vierbeiner nur so weit ein, dass eine Gefährdung ausgeschlossen ist. Ein Pferd, das bisher im Offenstall gehalten wurde, würde in einer kleinen Box mehr Stress haben als in seiner gewohnten Umgebung

o   Kontrollieren Sie die Zäune vorher gründlich auf Schwachstellen und entfernen Sie mögliche Verletzungsrisiken vom Paddock

o   Es sollte mindestens eine Person vor Ort sein um die Pferde gegebenenfalls zu beruhigen und  Stroh/Heulager zu kontrollieren, Raketen können sonst zu Feuerausbrüchen führen

o   Bleiben Sie selbst ruhig und entspannt, schimpfen Sie nicht mit ihrem Tier Ängste sind nicht logisch und werden bei Strafe nur noch schlimmer



*enthält unbezahlte Werbung

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